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Circular Economy auf einer Baustelle der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt

Die Bauwirtschaft steht vor einer umfassenden Transformation: Eingesetzte Baumaterialien sollen lange und möglichst ohne Qualitätsverlust in geschlossenen technischen oder biologischen Kreisläufen geführt werden können und nicht als Abfall enden nach dem Prinzip der Circular Economy. Auch die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt setzt auf zirkuläres Wirtschaften.

Neben der Energie für Heizen und Kühlen der Gebäude – hierzulande für rund ein Drittel des Energieverbrauchs verantwortlich – spielt auch graue Energie bei der Planung eine zunehmend wichtige Rolle. An dieser Stelle tritt das Konzept der Kreislaufwirtschaft auf den Plan. Sie zielt darauf ab, Ressourcen zu schonen, die Wertschöpfung zu erhöhen und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Konkret bedeutet das, dass die verbauten und verwendeten Materialien nach Abriss eines Gebäudes voneinander trennbar sind und anschließend recycelt werden. Die Rohstoffe können so wieder für neue Bauvorhaben oder bei der Sanierung von Bestandsimmobilien genutzt werden. Durch diesen Materialkreislauf werden Gebäude quasi zu einem Rohstofflager für künftige Generationen. Dabei wird zwischen einem biologischen und einem technischen Kreislauf unterschieden. Biologische Rohstoffe sind kompostierbar, beispielsweise Holz. Der technische Kreislauf umfasst solche, die nur begrenzt zur Verfügung stehen und durch Recycling als Sekundärrohstoffe erneut genutzt werden können – möglichst ohne Qualitätsverlust.

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) geht mit gutem Beispiel voran. Im hessischen Kelsterbach hat sie durch Aufstockung eines Bestandsgebäudes rund 126 Quadratmeter zusätzlichen Wohnraum geschaffen. Dabei wurden 50 Prozent recycelte Materialien aus Baumaßnahmen eigener Projekte verwendet. Holzsparren für Holzrahmenbauwände, Fenster, Balkonverkleidungen, Dachabdichtungen und vieles mehr stammen aus Abriss- und Modernisierungsprojekten im Rhein-Main-Gebiet, die aus energetischer Sicht ertüchtigt werden mussten.

„Wir haben in Kelsterbach landesweit das erste Recycling-Objekt realisiert“, erklärt Robert Lotz, NHW-Fachbereichsleiter Modernisierung & Großinstandhaltung. „Insgesamt haben wir auf diese Weise elf Tonnen CO2 und 50 Prozent Müll vermeiden können.“ So wurden für die Ständer der Holzrahmenbauweise beispielsweise 30 Kubikmeter Holz aus Abbruchmaßnahmen genutzt. Das Anliefern, Lagern und Aufbereiten des Materials sei zwar zeitintensiv, dennoch wurden allein mit diesem Posten 25.000 Euro eingespart. „Wir haben eine deutliche Lernkurve verzeichnet, da sich hier eine große Kostenersparnis erzielen lässt. Wir stehen zwar erst am Anfang, wenn wir jedoch die Abläufe weiter optimieren, rechnet sich diese Bauweise. In Kelsterbach lagen wir mit 88 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche leicht unter den Kosten eines vergleichbaren Neubaus, obwohl wir nicht alle Potenziale ausgeschöpft haben. Auch waren hier noch höhere Kosten für eine vollständige Wärmepumpen-Versorgung und beispielsweise die Vorhangfassade enthalten. Wenn diese mit einer Gasversorgung und/oder einem herkömmlichen Wärmedämmverbundsystem egalisiert würden, lägen wir noch deutlich darunter“, fasst Lotz zusammen.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.nhw.de/magazin/artikel/circular-economy-auf-der-baustelle

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt ist Mitglied im UPJ-Unternehmensnetzwerk.