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Deutsches Institut für Menschenrechte: „Risikoanalyse der Lieferkette – Perspektiven aus dem Globalen Süden kommen zu kurz“

Dass die Expertisen und Perspektiven von Menschen entlang der Lieferketten im Globalen Süden nur in seltenen Fällen eingeholt werden, zu dieser Erkenntnis kommt das Deutsches Institut für Menschenrechte in einer kürzlich veröffentlichten Reflexion.

Unter dem Titel „Risikoanalyse der Lieferkette – Perspektiven aus dem Globalen Süden kommen zu kurz“ weißt das Deutsches Institut für Menschenrechte (IfM) in einer kürzlich veröffentlichten Reflexion auf die Problematik hin, dass die Expertise und das Kontextverständnis von Expert*innen sowie betroffenen Personen aus dem Globalen Süden bislang in zu geringem Maße in den Prozess der Risikoanalyse einbezogen werden.

In diesem Zuge wird als Beispiel auch der „CSR Risiko-Check“ als vielgenutztes Informationstool genannt. Während der Artikel die methodische Kontrolle und Zuverlässigkeitsprüfung der Quellen im CSR Risiko-Check lobt, sieht der Bericht Verbesserungspotenzial in Bezug auf den Anteil an Quellen, die durch Expert*innen aus dem Globalen Süden bereitgestellt werden. Unternehmen wird für ihre Sorgfaltspflichtenprozesse empfohlen, die direkte Kommunikation mit Betroffenen in der tieferen Lieferkette und Expert*innen aus dem Globalen Süden zu suchen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Branchen- und Multistakeholderinitiativen z.B. zu bestimmten Regionen oder Rohstoffen den Dialog mit den Betroffenen und den Communities vor Ort suchen und an konkreten Verbesserungen für Mensch und Umwelt arbeiten. Wirksame und vor allem leicht zugängliche Beschwerdemechanismen sind ebenfalls wichtig, um den Ansprüchen von Rechteinhabern aus dem globalen Süden gerecht zu werden.

Lesen Sie hier den Artikel des IfM:
www.institut-fuer-menschenrechte.de/publikationen/detail/risikoanalyse-der-lieferkette

In Zusammenarbeit mit MVO Nederland und dem Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte arbeiten wir kontinuierlich daran, den Nutzer*innen des Onlinetools umfassende, zuverlässige und vielfältige Informationen zu sozialen und ökologischen Risiken entlang der Lieferkette bereitzustellen. Für die Weiterentwicklung des Tools haben wir uns gemeinsam zum Ziel gesetzt, Wege zu finden, wie die Perspektiven von Betroffenen und Expert*innen aus dem globalen Süden Eingang in den CSR Risiko-Check finden können.

Wenn auch Sie im Unternehmen eine Einschätzung zu menschenrechtlichen und umweltbezogenen Risiken in Ihrer Lieferkette bekommen möchten, nutzen Sie das kostenfreie Online-Tool CSR Risiko-Check:
www.csr-risiko-check.de

Der CSR Risiko-Check wird gemeinsam von MVO Nederland, UPJ und dem Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte in der Agentur für Wirtschaft & Entwicklung umgesetzt.