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Qualitäts- und Handlungsempfehlungen des Branchendialog Automobilindustrie für einen verantwortungsvollen Lithiumabbau

Ziel der länderübergeordneten Qualitäts- und Handlungsempfehlungen für den Lithiumabbau ist es, im Rahmen unternehmerischer Sorgfaltspflichten den menschenrechtlichen Risiken entgegenzuwirken, die mit dem Lithiumabbau entstehen.

Lithium ist ein Zukunftsrohstoff für die Automobilindustrie. Kein batterieelektrisches Auto kommt momentan ohne Lithium aus. Der Rohstoff ist damit entscheidend für die umfassende Elektrifizierung von Fahrzeugen und ein wichtiger Baustein der Verkehrswende. Die steigende Nachfrage kann in den Abbauländern Chancen durch das Schaffen von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen und den Aufbau weiterverarbeitender Industrien bieten. Der Abbau hat aber auch soziale und ökologische Folgen, die das Leben der betroffenen Menschen beeinträchtigen und ihre Menschenrechte verletzen können. Dies gilt es vorzubeugen, damit die ökologische Transformation sozial gerecht umgesetzt werden kann.

Die Entwicklung der vorliegenden Qualitäts- und Handlungsempfehlungen folgte einem risikobasierten Ansatz auf Grundlage einer Bestandsaufnahme von menschenrechtlichen Risiken im Kontext Lithium. In Anlehnung an internationale Standards und unter Einbeziehung externer Stakeholder wurden gemeinsame Erwartungen an einen verantwortungsvollen Lithiumabbau formuliert. Die Handlungsempfehlungen beschreiben Möglichkeiten für Unternehmen der deutschen Automobilindustrie, die Umsetzung der Qualitätsempfehlungen durch Lithiumabbauunternehmen einzufordern und diese dabei zu unterstützen.

Mit der Publikation bekennen sich die beteiligten Unternehmen zu den festgehaltenen Erwartungen und nutzen die empfohlenen Aktivitäten als Grundlage für die Planung und Umsetzung unternehmensspezifischer Maßnahmen im eigenen betrieblichen Kontext. Alle beteiligten Mitglieder setzen sich für die Bekanntmachung und weitreichende Etablierung ein.

Die Qualitäts- und Handlungsempfehlung wurde im Branchendialog „Die Achtung der Menschenrechte entlang der globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten der deutschen Automobilindustrie“ (Branchendialog Automobilindustrie) erstellt. Die gemeinsamen Qualitäts- und Handlungsempfehlungen für einen verantwortungsvollen Lithiumabbau wurden durch Vertreter*innen aus Unternehmen, Wirtschaftsverbänden, Nichtregierungsorganisationen, und Politik entwickelt. An der Erarbeitung beteiligt waren: Bosch, Mercedes-Benz, Porsche, Volkswagen, Verband der Automobilindustrie, Germanwatch und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Die länderübergeordneten Qualitäts- und Handlungsempfehlungen für den Lithiumabbau basieren auf einer im Rahmen des Branchendialogs erarbeiteten vorgelagerten Bestandsaufnahme. Diese identifizierte menschenrechtliche Risiken des Lithiumabbaus unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen in sechs ausgewählten (potenziellen) Abbauländern (Argentinien, Australien, Bolivien, Chile, Mexiko, Portugal). Als aggregierte Risikobetrachtung bildet die Bestandsaufnahme die Grundlage für die Erarbeitung der Qualitätsempfehlungen, ersetzt jedoch nicht die individuelle Risikoanalyse der Unternehmen. Neben den untersuchten Ländern gibt es auch noch weitere Lithium-Abbauländer, wie zum Beispiel China, die in der Bestandsaufnahme nicht betrachtet wurden, aber ggf. in die individuelle Risikoanalyse der Unternehmen einzubeziehen sind.

Zum Download: www.csr-in-deutschland.de/Downloads/PDF-Dateien/lithium-handlungsempfehlungen-fuer-verantwortungsvoller-abbau.pdf