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Nachhaltige Mobilität in NHW-Quartieren: Spielerische Annäherung ans E-Lastenrad

Für ihre fünf Pilot-Quartiere mit Elektro-Lastenrädern und Carsharing-Angeboten startet die NHW nun eine Kommunikationskampagne. Eine zweite Befragung zum Nutzerverhalten beginnt im Sommer.
Foto: Joachim Keck

Seit über einem Jahr rollen die Lastenräder mit Elektromotor der Firma sigo in Quartieren der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt (NHW). Nutzerinnen und Nutzer können die Sharing-Transporträder über eine App ausleihen und zum Beispiel für Einkäufe nutzen – einfach und günstig. Um das neue, gemeinschaftliche Verkehrsmittel noch mehr Menschen in den Quartieren näherzubringen, hat das Designinstitut für Mobilität und Logistik der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach im Zuge eines gemeinsamen Förder-projektes mit der NHW einen studentischen Wettbewerb durchgeführt. Die Studierenden sollten ein Kommunikationskonzept rund um die Mobilitätsangebote in den NHW-Quartieren entwickeln, um damit unter anderem das neue Angebot von sigo und seinen spezifischen Nutzen besser an die Bewohnerinnen zu vermitteln.

Konzept „Mobilität kinderleicht…“ gewinnt

Den ersten Platz im Wettbewerb hat Studentin Cornelia Stehling mit ihrem Konzept „Mobilität kinderleicht…“ belegt. Darin werden Menschen spielerisch – Eltern zum Beispiel auch gezielt über ihre Kinder – an das für viele noch fremd anmutende E-Lastenrad herangeführt. „Das Konzept ist perfekt an die Zielgruppe angepasst, es funktioniert generationsübergreifend und unabhängig vom Sprachniveau“, erläutert Prof. Dr. Kai Vöckler vom Designinstitut für Mobilität und Logistik der HfG die Siegerkampagne. Stehling überzeugte die Jury mit ihrem Ansatz, mit Luftballons und Stickern vor Ort und in den Social-Media-Kanälen auf die Transporträder aufmerksam zu machen. Zur Fachjury zählten Prof. Annette Bertsch von der Kunsthochschule Kassel, Claus Withopf vom VideoLab der HfG Offenbach und NHW-Marketing-Leiterin Angela Reisert-Bersch.

Auch NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal zeigt sich vom Siegerkonzept begeistert: „Neben einer nachhaltigen Entwicklung unseres Bestands arbeiten wir an einer nachhaltigen Mobilität in unseren Quartieren. Dazu braucht es ein gutes Kommunikationskonzept, das kinderleicht zu verstehen ist.“ Cornelia Stehling darf sich nun nicht nur über ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro freuen, sondern kann ihr Konzept auch gemeinsam mit der Offenbacher Kommunikationsagentur Urban Media Project in die Praxis umsetzen. Die Kommunikations-kampagne soll noch im April 2021 an den Start gehen. Insgesamt hat die NHW Preisgelder in Höhe von 5.000 Euro ausgeschüttet.

Nutzerbefragung durch die Hochschule RheinMain

„Das ausgewählte Konzept beinhaltet genau das, was es braucht, um eine notwendige Verhaltensänderung auszulösen, die zu einer nachhaltigen Verankerung des Verkehrsmittels im Nutzungsverhalten der Menschen führt“, sagt Prof. Dr.-Ing. André Bruns, Studiengangsleiter Mobilitätsmanagement an der Hochschule RheinMain. Sein Fachbereich ist für die wissenschaftliche Begleitung und die Evaluation des Mobilitäts-Pilotprojekts bei der NHW verantwortlich. „Nachdem wir eine erste Befragung abgeschlossen haben, starten wir noch vor den Sommerferien mit der Zweitbefragung.“ Im Herbst sollen laut Bruns erste Erkenntnisse zum Nutzerverhalten sowie zur Akzeptanz der Lastenräder und der weiteren Angebote bei den Nutzern vorliegen.

NHW-Pilotsiedlungen mit E-Lastenrad- und Carsharing-Angeboten

In fünf Pilot-Siedlungen der NHW – in der Adolf-Miersch-Siedlung in Frankfurt-Niederrad, in der Boskoopstraße in Frankfurt-Preungesheim, im Häherweg in Wiesbaden, in Kelsterbach auf der Mainhöhe und in Langen in der Südlichen Ringstraße – stehen den Mietern jeweils zwei E-Lastenräder des Anbieters sigo zur Verfügung. In Niederrad, Wiesbaden und in Kelsterbach ist darüber hinaus je ein Carsharing-Elektrofahrzeug von Stadtmobil stationiert. Darüber hinaus stellt die NHW Fahrradboxen und Elektroladesäulen zur Verfügung.

Die Maßnahme wird im Rahmen des Programms „Hessen ModellProjekte – Förderung der Elektromobilität“ gefördert.

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt ist Mitglied im UPJ-Unternehmensnetzwerk.